Finnland: UKK / Saariselkä wilderness Area 09/2009 (c) Dr. Hans-Christian Waldmann, 2009

Tag 2:     Suomunruoktu - Tuiskukuru - Luirojärvi
GPX C04 S03 C05 C06 A05 C07 C08 C09 A10 Marker SH, TP, AT
Typ 10% Kahlfjell, 90% Wald km 24 Dauer 8(1.5) h

 


10.00 Uhr Start, zusammen mit einem Finnen, der einen obszön kleinen Rucksack trägt und gleich vorschlägt, meine zwei Tagesetappen in einem Rutsch heute durchzulaufen. Ich bekomme eine Stunde Vorsprung, und das ist nötig: der Weg wird up/down und sehr felsig. Der Rand des Steilufers rechts ist der Weg.





Das wird mir noch Tage aufs Gemüt gehen: die Flüsse mäandern sehr, und du musst jede Kurve laufen. Jede Kurve hat ihre kleinen Zuflüsse nebst zugehörigen Sumpf. Da jedesmal trocken durchzukommen kostet viel Zeit. Mir wird klar, warum Finnen mehrheitlich direkt über Fjell gehen und sich nicht um trails scheren.





Salonlampi (S03): Bilderbuch-See vor dem Einstieg in den Vintilaoja-Canyon. Hier hat mich der Finne wieder, packt seinen Kocher aus und gibt mir nochmal großzügig Vorsprung. Er will jetzt zweites Frühstück. Fein. Ich nehme einen Powerbar, und gehe wieder los. Ein wenig haut das schon aufs Ego, aber ich trage ja auch wesentlich mehr, etc. etc., aber letzlich, na ja, ist er einfach viel fitter als ich. Was solls.





Mittlere Höhe eines Tunturi, eines typischen Hügels dieser Gegend (firmiert hier bereits als Berg, weil bis zu 700 Meter hoch bei Referenzhöhe 280 Meter Suomunjoki). Unten Wald/Sumpf, dann Krüppelbirken und viel Totholz ohne die "Busch-Schicht" (was den offen-weitläufigen Charakter ausmacht), oben nur Flechten auf Fels (daher: Kahlfjell).





Auf der anderen Seite des Hügels geht das Spiel dann von vorne los: es ist unbeschreiblich schön, gerade jetzt im Licht des späten Nachmittags, aber halt sehr feucht. Einsinken bis über die Schuhe lässt sich kaum vermeiden. Hätte man vielleicht doch Gamaschen mitnehmen sollen ...











Erst gegen 19.30 erreiche den Luirojärvi, den Bilderbuchsee schlechthin. Der Anblick hebt die Stimmung: ich bin fix und alle, der Finne turnt fidel durch die Umgebung. Es gibt nicht nur eine Hütte (ich baue trotzdem das zelt auf), sondern sogar eine Sauna mit Bohlenweg direkt zum See. Die benutze ich aber nur zum Waschen, da ich mir eine Doppelportion Erbseneintopf über die einzige Hose schütten musste.











Einzigartig ist, wie der Nebel über den See angekrochen kommt.





Fast alle anderen (es gibt 8 Zelte rund um die Hütte) werden am nächsten Tag von hier auf den Sokosti steigen, die höchste Erhebung in der Gegend mit weitem Blick nach Russland hinein. Ich habe durch die Doppeltour heute zwar meinen verlorenen Tag wieder eingeholt, aber bin auch ziemlich am Ende davon. Der Weg nordost nach Sudenpesä / Sarvioja wird nicht ohne: in der Karte hört er nach einem Drittel Strecke bei Pälkkimaoja (Lavvu) schlichtweg auf. Grund: die Kletterei den Mantierkuru hinauf ist wohl zu übel für häufige Begehung. Ich werde niemanden treffen auf diesem Stück, und abends werde ich auch wissen warum :-).

         

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